Dienstag, 10. November 2009

NATURLISMUS

Naturalismus allgemein bezeichnet eine Stilrichtung, bei der die Wirklichkeit exakt abgebildet wird, ohne jegliche Ausschmückungen oder subjektive Ansichten. Der Naturalismus gilt auch als Radikalisierung des Realismus.

Grundlagen und Einflüsse des Naturalismus

  • Erfahrung des sozialen Elends
  • Rezeption natur- und sozialwissenschaftlicher Theorien und Forschungsergebnisse
  • Wissenschaftsorientierung
  • Biologie, Soziologie und Psychologie entdeckten oder entwicktelten Gesetze, denen der Mensch als biologisches, gesellschaftliches und individuelles Wesen unterworfen ist (Milieutheroie)
  • Aufgabe der Kunst: Natur genau wiedergeben (auch Hässliches und Elend)
  • Akteure der Dramen: Unterschicht oder Bürger
  • Thema: soziel Not (Zerstörung von Famlilien, Alkohol, Unterdrückung der Frauen, Verbrechen, gesörte Sexualität)
  • Intention: Mitleid erregen, anklagen, Sozialkritik üben
  • Vorbilder der Naturalisten: Lessing, Büchner, Heine, Zola, Ibsen, Strindberg, Tolstoi; Dostojewski

Literatur des Naturalismus

  • alle Gattungsarten vertreten (Lyrik, Epik, Dramatik)
  • drei wesentliche Abschnitte, die ineinanderfließen, der Strömungen des Naturalismus: Frühnaturalismus (1880-1889), Hochnaturalismus (1890-1895), Zerfall des Naturalismus (1896-?; auch in der Moderne lassen sich noch Merkmale des Naturalimus finden)
  • Mileutheorie von Hyppolite Taine (sah als Basis für positivistische Experimente die Einheit aus Rasse, Milieu und Moment)
  • Großstadtlyrik
  • sozial Lyrik
  • Sekundenstil
  • innerer Monolog

Die Autoren des Naturalismus

Die meisten Autoren des Naturalismus wurden um 1862 geboren. Auffällig ist, dass sie fast alle aus dem Kleinbürgertum stammten, liberal eingestellt waren und sich zu der Sozialdemokratischen Partei (bis 1890 verboten9 hingezogen fühlten.
Sie lebten zeitweise in Großstädten, besonders Berlin und München. Ihren Kontakt mit der sozialen Misere verarbeiteten sie in ihren Werken (sowohl Romane, Dramen, Novellen, Gedichte).

Die jungen Schriftsteller schlossen sich in den einzelnen Städten zu verschiedenen Verbänden zusammen, die sich meist um Zeitschriften gruppierten. Darin entwickelten sie Diskussionsforen und Vereine wurden für die Aufführung (die sonst der preußischen Zensur unterlegen gewesen wären) ihrer Dramen genutzt.

Wichtige Vertreter und deren Werke des Naturalismus


Gerhart Hauptmann

1862 - 1946

Bekannte Werke:

  • Vor Sonnenaufgang (1889, Drama)
  • Die Weber (1893, Drama)
  • Bahnwärter Thiel (1897, Novelle)
  • Der Biberpelz (1893, Drama)
  • Die Ratten (1911, Drama)








Arno Holz

1863 - 1929

Bekannte Werke:

  • Phantasus (1898/99, Gedichte)
  • Papa Hamlet (1889, Prosaskizze mit Schlaf)
  • Familie Selicke (1890, Drama mit Schlaf)





Johannes Schlaf

1862 - 1941

Bekannte Werke:

  • Papa Hamlet (1889, Prosaskizze mit Holz)
  • Familie Selicke (1890, Drama mit Hollz)
  • Der Kleine (1904, Roman)



Donnerstag, 5. November 2009

Bildungsbürgertum und Bourgeoisie

In der Zeit des Realismus gab es zwei Richtungen, denen die Bürger nachgingen. Zum einen gab es das Bildungsbürgertum und zum anderen die Bourgeoisie (oder auch Besitzbürgertum genannt)

Unter dem Begriff Bildungsbürgertum verstand man eine Gesellschafttsschicht, die sich durch humanistische Bildung, Literatur und Wissenschaft auszeichnete.

Typische Berufe für das Bildungsbürgertum waren akademische Berufe wie Professoren, Lehrer, Pastoren, Apotheker oder Ärzte.

Diese Berufe hatten ein neues Merkmal: Sie wurden nicht von Geburt an von den Eltern in die Wiege gelegt, sondern sind durch eigene Leistung angestrebt worden.

Bourgeoisie bedeutet würtlich übersetzt "Bürgertum" und bezeichnet eine solziale Klasse innerhalb der Gesellschaft. Als Bourgeois bezeichnet man einen Bürger des Großbürgertums bzw. des Besitzbürgertums der weltlichen Oberschicht.

Montag, 19. Oktober 2009

Geschichtliche Hintergründe

Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war Deutschland von der Literatur des Vormärz geprägt. Mit der Märzrevolution 1848 wurden die verschiedenen literarischen Bewegungen einem Wandel unterworfen. Mit dem Schreitern der Revolution begann der Realismus.

Ab 1850 begann die Industrialisierung, die Deutschland bis 1880 zur drittgrößten Industrienation wachsen ließ.

1871 kam es in Versaille zur Reichsproklamation. Der preußische König Wilhelm I. wurde zum Deutschen Kaiser. Otto von Bismarck wurde Reichskanzler.

Definition des Realismus

Als Realismus wird in der Literaturgeschichte die Epoche zwischen 1848 und 1890 bezeichnet. Die Zeit der deutschen Literaturgeschichte zwischen 1850 und 1890 wird häufig auch „bürgerlicher Realismus“ oder „poetischer Realismus“ genannt.

"Poetischer Realismus" kommt daher, dass der Realismus in Deutschland auch offen für Erfundenes, Poetisches war. Er beschränkte sich also nicht nur auf bloße Beschreibung der Wirklichkeit und verschloss sich nicht einer Ästhetisierung der Realität.


Träger dieser Bewegung war in Deutschland das Bürgertum. Deshalb spielen in Deutschland im Realismus auch bürgerliche Werte und Ideen eine Rolle. Die handelnden Charaktere sind in der Regel im Bürgertum angesiedelt.

Der Epochenbegriff bezieht sich vor allem auf die deutsche, englische, französiche, russische und amerikanische Literatur.

Im poetischen Ralismus kamen neue Textformen, vor allem die epische Textform mit Roman und Novelle, vor. Aber auch die römische Satire, die Tragödie von Euripides, Komödien des Aristophanes und die Dramen Shakespear nahmen in dieser Zeit ihren Lauf.


Die Autoren des Realismus kamen aus dem Bildungsbürgertum und schrieben für die Bürger und vertraten bürgerliche Werte, darum spricht man auch vom "bürgerlichen Realismus".

Wichtige Autoren und Werke des Realismus

Theodor Fontane


* 30. Dezember 1819 in Neuruppin


† 20. September 1898 in Berlin




Bekannte Werke:


- Frau Jenny Treibel (1892, Roman)


- Effi Briest (1895, Roman)


- Der Stechlin (1897, Roman)




Gottfried Keller


* 19. Juli 1819 in Zürich


† 15. Juli 1890 in Zürich



Bekannte Werke:


- Der grüne Heinrich (1854/55, Roman)


- Die Leute von Seldwyla (1856/1873, Novellen)



- Kleider machen Leute (1873, Novelle)




Theodor Storm




* 14. September 1817 in Husum

† 04. Juli 1888 in Hanerau-Hademarschen



Bekannte Werke:

- Knecht Ruprecht (1862, Gedicht)

- Pole Poppenspäler(1875, Novelle)

- Der Schimmelreiter (1888, Novelle)






Donnerstag, 2. Juli 2009

Die Literatur des jungen Deutschlands

1.Zensur:
1819 wurde für alle Staaten des Deutschen Bundes eine Vorzensur eingeführt.. Es fielen alle Schriften darunter, die für ein breites Publikum zugänglich waren, wie Zeitungen, Zeitschriften und viele Bücher. Verboten war vor allem die Kritik an den herrschenden politischen Verhältnissen, wie an der Regierung oder an dem Adel.

2. Lyrik:
1827 erschien Heines
Buch der Lieder, in dem seine frühen Gedichte zusammengefasst sind. Es besteht aus fünf Zyklen: "Junge Leiden, Lyrisches Intermezzo, Die Heimkehr, Aus der Harzreise und Die Nordsee".
Besonders die Gedichte der Zyklen "Lyrisches Intermezzo" und "Die Heimkehr" prägten Heines literarischen Ruhm. Sie zeichneten sich durch Liedhaftigkeit und metrische Einfachheit aus und trugen keine Überschriften. Die am häufigsten anzutreffende Strophenform ist die Volksliedstrophe. Das Thema dieser Gedichte war meist eine unerfüllte oder unerreichbare Liebe.

3. Epik:
Die Epik erschien den jungdeutschen Schriftstellern als die geeignetste Gattung für ihre Werke, da sie durch ihre Regelfreiheit sich am besten ihren verschiedenen Inhalten anpassen konnte.





Montag, 22. Juni 2009

Merkmale des Jungen Deutschlands

Die Jungdeutschen und die Vertreter des literarischen Vormärz hatten gemeinsame Ziele:
  • Erneuerung der Literatur
  • Durchsetzung des Rechts der Frauen auf Bildung und Selbstständigkeit
  • gegen Zensur und für Pressefreiheit
  • gegen Willkür der absoluten Herrscher und für das Recht der Gleichheit und Freiheit der Bürger
  • gegen Kleinstaaterei
  • demokratische Verfassung
  • Trennung von Staat und Amtskirche

Begriff Vormärz

Der Begriff Vormärz als Epochenbezeichnung bezeichnet den Zeitraum zwischen 1815 und 1848. Die Literatur des Vormärz wird unterteilt in Junges Deutschland und den eigentlichen Vormärz.

Historische Hintergründe:
- 1815 Wiener Kongress (Neuordnung Europas)
- 1815-1848: Interessenkonflikt zwischen Deutschen Fürsten (Restauration) und dem Jungen
Deutschland (Freiheit und politische Einheit)
- 1815 Gründung Deutscher Bund
- 1819 Karlsbader Beschlüsse
- 1834 Gründung des Deutschen Zollvereins (Herstellung wirtschaftlicher Einheit) => unerfüllte
Hoffnung des Jungen Deutschland
=> Märzrevolution 1848

Das Junge Deutschland - Definition

Das Junge Deutschland ist der Name für eine literarische Bewegung (Autorengruppe) junger, liberal gesinnter Dichter in der Zeit des Vormärz, die etwa ab 1830, beflügelt von der Julirevolution in Frankreich, publizistisch aktiv wurden und deren Schriften 1835 auf Beschluss des Deutschen Bundestags verboten wurden.

Montag, 25. Mai 2009

Bekannte Vertreter des Vormärz



Heinrich Heine

* 13.12.1797 in Düsseldorf
t 17.02.1856 in Paris

Werke:

- Die romantische Schule
- Deutschland, ein Wintermärchen
- Ein Sommernachtstraum







Georg Büchner



* 17.10.1813 in Goddelau

t 19.02.1837 in Zürich



Werke:


-Woyzeck

- Leonce und Lena


- Dantons Tod




Bettina von Arnim

* 04.04.1785 in Frankfurt am Main


t 20.01.1859 in Berlin


Werke:


- Die Polenbroschüre

- Die Günderode